FusionDrive selbst gemacht
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Geschrieben von: Psychocandy am 02.04.2013 13:00:08
Fusion Drive nennt Apple seine intelligente Speichertechnik, eine SSD und eine klassische
Festplatte zu einer virtuellen Festplatte („Logical Volume“) zu verbinden. Diese vereint dann die Geschwindigkeitsvorteile moderner Solid State Discs mit dem großen und günstigeren Speicherplatz herkömmlicher Festplatten. Verantwortlich hierfür ist der "CoreStorage Volume Manager", welcher seit OSX 10.8 dem Apple Filesystem hinzugefügt wurde.

FusionDrive erkennt eigenständig, welche Daten vom Betriebssystem und dem Benutzer vermehrt verwendet werden, und schiebt diese blockbasierend auf die SSD. Daten, die länger nicht mehr aufgerufen wurden, wandern entsprechend auf den Massenspeicher. Es geht hierbei explizit um Daten, nicht um Dateien! Dies hat den Vorteil, dass zum Beispiel nicht riesige Film oder Musik-Bibliotheken auf der SSD landet, sondern tatsächlich nur die Daten daraus, die häufig verwendet werden.

Man kann FusionDrive bei seinem Mac nicht ganz billig mit einkaufen oder, wie ich, günstig selber in seinen Mac bauen. good.gif
Vorraussetzung ist ein funktionierendes Boot-Medium auf einem USB-Stick mit dem aktuellen OSX. Dies lässt sich leicht mit Lion Disc Maker erstellen.

So geht es:

1.) Klar, zuerst eine SSD (128 Gb reichen) und dann eine gewöhnliche Festplatte einbauen.


2.) Mac von einem externen Boot-Medium (s.o.) starten.


3.) Terminal unter "Dienstprogramme" im Installationsmenü öffnen


4.) Nun die Namen der beiden Speichermedien auslesen

diskutil list

Gewöhnlich sind diese von „disk0“ an aufsteigend durchnummeriert.


5.) Beide Speichermedien zu einer „Logical CoreStorage Volume Group" zusammenfassen

diskutil cs create Apple_CoreStorage disk0 disk1


6.) IDENTIFIER-Nummer der neuen "Logical Volume Group" auslesen

diskutil cs list

Dies ist eine lange Kennung (Identifier), bestehen aus Zahlen und Buchstaben, durch Bindestriche getrennt.

Volume Group ABCDE-FGH123-4567-9

Am Besten diese in die Zwischenablage kopieren.


7.) Der Befehl

diskutil coreStorage createVolume IDENTIFIER-Nummer jhfs+ OSX 100%

erstellt nun ein FusionDrive mit dem Namen OSX und nutzt hierzu 100% der möglichen Kapazitäten.

Die beiden ursprünglichen Platten sind nun zu einem Laufwerk verschmolzen und einzeln nicht mehr sichtbar. Bei der nachfolgenden Installation des Betriebssystem wird nur noch die Platte "OSX" angeboten.

Nach erfolgter Installation hat man ein sehr sehr schnelles Betriebssystem mit rasant reagierenden Programmen und Daten.

heavy.gif


Kein Vergleich mehr zu einem System, bei dem die SSD nur für OS und Programme und die HDD als Massenspeicher vorgesehen ist.

Aber ein Nachteil hat die FusionDrive-technologie natürlich auch: Sobald auch nur eine der beiden Speichermedien ausfallen sollte, gehen alle Daten unweigerlich verloren! Aber dank der Timemachine sollten ja immer ausreichend Backups zur Verfügung stehen. wink.gif



Geschrieben von: Shadow am 02.04.2013 19:00:24
Interessanter Bericht. Allerdings verstehe ich nicht warum genau diese Technik dir ein "rasantes" Erlebnis bescheren soll? Dein Betriebssystem und Programme kommen manuell auf die SSD und der Rest auf die SATA. Da habe ich doch schon das was ich will: schnelles Betriebssystem / Programme und akzeptable Geschwindigkeit bei Videos und Musik. Ich weiß jetzt nicht was mir das "Fusion"-Drive auf meinem Heim-System bringen soll.
Solche Techniken werden im "großen" Stil in einem Storage Area Network (SAN) genutzt und machen genau dort Sinn. Denn der Betreiber des SAN weiß unter Umständen gar nicht wo die höhere Geschwindigkeit einer SSD benötigt wird. Ich auf meinem PC allerdings schon. Weiter muss ich mit deiner "Fusion" Technik immer schön "Alles" (ich meine wirklich "Alles") sichern! Oft werden die großen "Datenschlampen" doch absichtlich gar nicht gesichert.



Geschrieben von: Psychocandy am 02.04.2013 19:45:58
Oh, unter OSX macht FusionDrive erheblich Sinn, da die wichtigsten Programme unter OSX wie z.B. ITunes, IMovie, Mail oder IPhoto auf Datenbanken ("Bibliotheken") basieren, die erst bei Aufruf auf die eigentlichen Files verweisen. Hier habe ich den größten Unterschied bemerkt. Ursprünglich hatte ich ja auch OS und Programme auf SSD und das User-Verzeichnis auf der SATA (in welchem die Datenbanken liegen) Aber durch FusionDrive ist das ein Unterschied wie Tag und Nacht.

Bei der Datensicherung gebe ich Dir recht. Aber ich habe ja auch noch eine 2TB HDD im Mac Pro, welche dediziert für die Timemachine ist, welche mehrmals am Tag im Hintergrund inkrementelle Snapshots des gesamten OSX macht. Die Timemachine-Platte kann man durch das UEFI-Bios im Mac im Notfall direkt booten und bis zu mehreren Monaten den Stand einfach wiederherstellen. Und es funktioniert sogar wink.gif

Bei Interesse noch eine kurze Beschreibung und Test in der Computerwoche



Geschrieben von: Psychocandy am 02.04.2013 21:44:00
Toll, ich schreibe mir hier den Wolf. Dabei gibt es gut erläuternde Videos bei Youtube.

Wer nicht lesen will muss gucken:

FusionDrive bei Youtube

Danach ist alles gesagt! laugh.gif



Geschrieben von: Shadow am 03.04.2013 18:59:13
QUOTE (Psychocandy @ 02.04.2013 20:45:58)
Oh, unter OSX macht FusionDrive erheblich Sinn, da die wichtigsten Programme unter OSX wie z.B. ITunes, IMovie, Mail oder IPhoto auf Datenbanken ("Bibliotheken") basieren, die erst bei Aufruf auf die eigentlichen Files verweisen. Hier habe ich den größten Unterschied bemerkt. Ursprünglich hatte ich ja auch OS und Programme auf SSD und das User-Verzeichnis auf der SATA (in welchem die Datenbanken liegen) Aber durch FusionDrive ist das ein Unterschied wie Tag und Nacht.

Na da kann man doch die "Bibliotheken" doch auf die SSD packen und gut is... tongue.gif
Aber wenn du genügend Platz für die Backups hast ist ja alles gut. smile.gif



Geschrieben von: Psychocandy am 11.01.2015 10:25:48
@Admin: Bitte in den Apple-Bereich verschieben smile.gif


Geschrieben von: Deutschmaschine am 11.01.2015 20:15:10
QUOTE (Psychocandy @ 11.01.2015 10:25:48)
@Admin: Bitte in den Apple-Bereich verschieben smile.gif

Yes, Sir!



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